Schatzkammer Alverskirchen
III. LITERATUR: GLOSSARIUM ARTIS. Dreisprachiges Wör- terbuch der Kunst. Band 2: Kirchengeräte, Kreuze und Reli- quiare der christlichen Kirchen, Mün- chen/London/New York/Paris 1992. Band 4: Paramente der christlichen Kir- chen, München ³2002. REINLE, Adolf, Die Ausstattung deutscher Kirchen im Mittelalter, Darmstadt 1988. 117 PYXIS zylindrische Tellerdose mit Deckel, die zur Überbringung der Krankenkommu- nion dient. MESSKÄNNCHEN Zwei kleine Gefäße, aus denen Diakon oder Priester Wein und etwas Wasser in den Messkelch gießen. Zu ihrer Unter- scheidung werden sie mit einem „V“ für Vinum und einem „A“ für Aqua bezeich- net. Das Alverskirchener Kännchen für den Wein ist innen vergoldet. WEIHRAUCHFASS zweiteiliges, metallenes Gefäß an einer Kettenkonstruktion, das zur Verbren- nung von Weihrauch auf glühender Holzkohle verwendet wird, damit auf- steigende, duftende Rauchwolken ent- stehen. Während der Messfeier dient das Rauch- fass zur Beräucherung, Inzensation (lateinisch incensum: das Angezündete) des Altares und des Kreuzes als ehrende Begrüßung Christi. Die Inzensation des Evangeliars drückt zum einen die Ehrung des lehrenden Christus aus, versinnbil- det zum anderen den Duft seiner Lehre und will sichtbar machen, wie der Segen seines Wortes zu den Hörern dringt. Nicht zuletzt werden auch die Gaben von Brot und Wein, Priester und Gemein- de lustrierend, reinigend, sühnend und heiligend inzensiert. Weihrauch wird bei der eucharistischen Anbetung, bei der Vesper, bei Beerdigungen, Segnungen und Prozessionen verwendet. WEIHRAUCHSCHIFFCHEN Gefäß, in dem der Weihrauch für den gottesdienstlichen Gebrauch aufbe- wahrt wird. Das Schiffchen ist ein klei- nes, häufig bootsförmiges Gefäß aus Metall mit Deckel. Zum Schiffchen gehört ein kleiner Löffel, mit dem die Weihrauchkörner in das Weihrauchfass eingelegt werden können. LEUCHTER Kerzenhalter, der meist aus einem auf drei Füßen ruhenden pyramidenförmi- gen Sockel besteht, über dem sich unmittelbar der Schaft und eine breite Tropfschale mit Kerzendorn erheben. Brennende Kerzen auf metallenen Leuchtern versinnbildlichen Christus als das Licht der Welt. Sie werden bei Pro- zessionen mitgetragen und um den Altar gestellt (Altarleuchter). Seit 1570 richten sie sich in ihrer Zahl nach der Art der Messe. Allgemein werden zwei Kerzen angezündet. Handelt es sich aber um ein Hochamt, brennen dann sechs Kerzen, bei Pontifikalmessen sieben. In konsekrierten Kirchen sind vor den Apostelkreuzen die zwölf Apostelleuch- ter angebracht, die am Jahrtag der Kirch- weihe, am Patronatstag und bei anderen Hochfesten entzündet werden. Der besonders große und prächtige Osterleuchter für die Osterkerze steht während der Osterzeit neben dem Ambo, danach am Taufbrunnen. TAUFKÄNNCHEN und TAUFSCHALLE Bischof, Priester oder Diakon können bei der Spendung des Taufsakraments ein Taufkännchen und eine Taufschale ver- wenden. Diese Geräte bestehen mei- stens aus Silber, vergoldetem Silber, Messing, Kupfer oder Bronze. 116
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