Schätze neu entdecken – und das jetzt schon seit 10 Jahren!

Zehn Jahre Planung steckten in dem Projekt. Viele Stunden ehrenamtlichen Engagements. Und natürlich auch eine Menge Geld. Das Ergebnis wurde im Jahr 2012 der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und eröffnet. Die Schatzkammer der St. Agatha-Kirche bietet seitdem einen überaus beeindruckenden Überblick über die kirchlichen Kostbarkeiten Alverskirchens aus mehr als 800 Jahren.

Jahrhunderte alte Kelche, eine Monstranz, Krippenfiguren, kunstvolle liturgische Gewänder, Kerzenständer, Weihrauchfässer. Die Sammlung entspricht genau dem, was man unter dem Begriff »Schatz« auch versteht.

Lange, sehr lange fristeten die Kostbarkeiten ein Schattendasein in Kerzenkammer und Tresor. Aus den Augen und fast aus dem Sinn. Bis zum Jahr 2002. Im Rahmen der Vorbereitungen zur 800-Jahr-Feier der St. Agatha-Kirchengemeinde war es der frühere Alverskirchener Pfarrer Dr. Hector Sanchez (Pfr. von St. Agatha 1999-2012), der den Impuls aufgriff, die gesammelten kirchenhistorisch bedeutsamen Stücke zugänglich zu machen. Exponate, die das kirchliche Leben im Einklang mit der dörflichen Gemeinschaft und der Kultur des Ortes widerspiegeln. Am Ende des Entwicklungsprozesses stand die Idee und Umsetzung einer Schatzkammer, die durch bürgerschaftliches Mitwirken, Förder- und Spendengelder getragen wurde. Dazu waren die Entwicklung eines Konzeptes und die Gestaltung einer Ausstellung erforderlich, andererseits auch die fachgerechte und zum Teil äußerst filigrane Restaurierung von Exponaten. So vor allem bei den kostbaren Gewändern, bei denen einzelne haarfeine Seidenfäden zunächst passend eingefärbt und dann eingearbeitet wurden.

Zu den tatkräftigen Förderern des Projektes gehörte der bischöfliche Kurator Dr. Udo Grote, der bei der feierlichen Eröffnung mit einem Festhochamt – zelebriert von Weihbischof Max-Georg von Twickel – im Rahmen des Pfarrfestes am 16. September 2012 betonte, „die Alverskirchener haben sich mit Herzblut eingesetzt“. Die Schatzkammer St. Agatha erweiterte das »Portfolio« von bis dato 20 Schatzkammern im Bistum Münster.

Einen Monat zuvor – am 12. September 2012 – gründete sich der Verein »Freunde der Schatzkammer der St. Agatha-Kirche«, den Vorsitz übernahm Dr. Hans-Joachim Hubrich. Der Verein bringt das erforderliche Leben in das Projekt, bietet Führungen an, organisiert Ausstellungen und Vorträge, kümmert sich um die Vernetzung der Einrichtung und entwickelt Programme, um die Schätze als kulturelles Erbe Interessierten im Allgemeinen, aber auch Kindern und Jugendlichen im Besonderen näherzubringen. Schon kurz nach der Eröffnung erweist sich die Schatzkammer als begehrtes Besichtigungsziel. Der damalige stellvertretende Landrat Franz-Josef Buschkamp sagte: „Für den Kreis Warendorf ist die Schatzkammer von enormer Bedeutung.“

Dem Besucher eröffnen speziell klimatisierte und beleuchtete Vitrinen den Blick auf 24, im Wechsel präsentierte kostbare liturgische Gewänder, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, auf einen Teil eines Hungertuches aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, auf Gefäße wie barocke, neugotische oder neoromanische Kelche sowie Exponate wie etwa eine Sonnenmonstranz aus dem 18. Jahrhundert, Messkännchen, Ziborium, verschiedene Leuchter, Tellerpyxiden, Ölgefäße, Introitusglocke, einen Engel aus der Zeit um 1700 und last but not least das älteste Kunstobjekt der Sammlung: ein romanisches, rund 800 Jahre altes Weihrauchfass.
Von Klaus Meyer

Wo Sie uns finden

Die Schatzkammer befindet sich in der Turmkapelle der St. Agatha-Kirche in Alverskirchen, 15 km östlich von Münster, im Kreis Warendorf.

 

 

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