Rund 40 Mitglieder des Kreisheimatvereins besuchen Schatzkammer St. Agatha Heimatpfleger sichtlich beeindruckt
Alverskirchen - Donnerstag, 06.06.2013
„Wunderschöne Gewänder. Und so farbenprächtig.“ Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Mitglieder des Kreisheimatvereins Beckum-Warendorf von den liturgischen Exponaten der kleinen Schatzkammer St. Agatha. Dorthin hatte es etwa 40 Ortsheimatpfleger aus dem Kreis gezogen, die im Vorfeld ihrer Mitgliederversammlung die Schatzkammer der St. Agatha Kirche und das Dorfarchiv besichtigten.
Das Interesse der ehrenamtlich tätigen Ortsheimatpfleger an Alverskirchen war sehr groß, hatten sie doch schon von der kleinen und professionell gestalteten Schatzkammer im Westen des Kreises gehört. Dr. Hans-Joachim Hubrich, Vorsitzender des Schatzkammer-Fördervereins, öffnete ihnen das schmiedeeiserne Tor zur Schatzkammer in der Nordturmkapelle der alten Pfarrkirche.
In fünf speziell klimatisierten und beleuchteten Säulenvitrinen konnten die Gäste eine Auswahl der zahlreichen historischen Kult- und Kunstgüter des Kirchenschatzes von St. Agatha begutachten. Zu den sehenswerten Skulpturen, Leuchtern, Kelchen und liturgischen Messgewändern zählt ohne Zweifel das älteste Objekt: Ein aus Bronze gegossenes romanisches Weihrauchfass aus der Zeit um 1180/1200. Zu bestaunen waren auch die Sonnenmonstranz aus der Zeit um 1795 und das Anfang des 17. Jahrhunderts gestickte Fragment eines Hungertuches.
Längst nicht alle Kostbarkeiten aus 800 Jahre Alverskirchener Kirchengeschichte sind restauriert, und noch lange nicht finden alle Exponate Platz in den Vitrinen. Daher befindet sich im Pfarrhaus ein Magazin mit weiteren Exponaten. Hier werden nach konservatorischen Vorgaben weitere Messgewänder und die sehr umfangreiche historische Gipskrippe von 1886 aufbewahrt.
Sie ist klein und schlicht, hat aber kunsthistorisch einiges zu bieten – die Schatzkammer St. Agatha in Alverskirchen. Fördervereinsvorsitzender Dr. Hans-Joachim Hubrich (links neben der Vitrine) informierte Mitglieder des Kreisheimatvereins über die Geschichte der Exponate aus rund 800-jähriger Glaubensgeschichte.
Besonders beeindruckt zeigten sich die Mitglieder des Kreisheimatvereins von der filigranen und wertvollen Stickerei auf den Meßgewändern, die ihnen Fördervereinsmitglied Franziska von Twickel präsentierte.
Auch die Besichtigung des Dorf-Archivs hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Heimatpflegern. Martin Drzysla, Enkel des Dorf-Archivgründers Karl Schulte , und Martin Hack hatten eine kleine Ausstellung vorbereitet. Neben der Dorfgeschichte präsentierten sie neue Grabungsfunde aus dem Ort. Dazu zählen ein wahrscheinlich aus der Steinzeit stammendes Messer aus Feuerstein sowie Münzen aus römischer Zeit. Den größten Eindruck hinterließen die Ehrenamtlichen selbst. „Wir hätten auch gerne so junge und engagierte Leute, die bei uns den Heimatgedanken fortführen“, war zu hören.